Blutspenden in Zeiten der Corona-Pandemie
Im «Corona-Jahr» hatte die Pandemie einen grossen Einfluss auf die Organisation der Blutspende-aktionen. Der Bedarf an Blutprodukten blieb – mit Ausnahme der Lockdown-Monate – jedoch stets gleich hoch. Deshalb sind wir bei der Blutbeschaffung neue Wege gegangen und haben auch die Digitalisierung stärker vorangetrieben.
Plasma mit SARS-CoV-2-Antikörpern und Leukapheresen für CAR-T-Zell-Therapien
Die Interregionale Blutspende SRK stellt Plasma mit SARS-CoV-2-Antikörpern her, das zur Behandlung von immunsupprimierten Personen mit einer schweren COVID-19-Erkrankung dient. Erstmals wurden zwei Leukapheresen bei Patienten durchgeführt, die anschliessend eine CAR-T-Zell-Therapie erhielten.
Studien zum neuen Corona-Virus und Validierung von Produktionsgeräten
Im Bereich Diagnostik wurden unterschiedliche Corona-Antikörper-Tests verglichen und bewertet. Zudem bewältigten wir die gesteigerte Nachfrage nach dem Nachweis von fötaler RHD-DNA in mütterlichem Blut mit Prozessoptimierungen und stärkerer Automatisation. Im Bereich Produkte wird untersucht, ob bei Blutspenden das Geschlecht der Spendenden einen Einfluss auf die Empfängerreaktion hat. Im Weiteren wurden zwei wichtige Geräte validiert.
Swissmedic-Inspektion und neues Qualifizierungs- und Validierungskonzept
Im Januar 2020 fand eine Inspektion durch Swissmedic statt, die mit Erfolg bestanden wurde. Eine Überprüfung der neu geltenden GPG-Richtlinien zeigte, dass die IRB alle Vorgaben erfüllt. Zudem wurde ein neues Qualifizierungs- und Validierungskonzept für Geräte und Prozesse eingeführt.
Online-Bestellungen und verbesserte Produktion von Blutprodukten
Seit Anfang Jahr können Spitäler die benötigten Blutprodukte auch online bestellen. Im CHUV (Lausanne) wurde das System für die Überwachung der Lagertemperatur von Blutprodukten ersetzt. Und neu bietet die Interregionale Blutspende SRK gewaschene Erythrozytenkonzentrate und ausschliesslich pathogeninaktiviertes Plasma an.
Corona-Virus-Testung und neue Analysegeräte
Im März 2020 wurde die NAT-Testung auf das neue Coronavirus innerhalb einer Woche eingeführt. Inzwischen können täglich 1000 Proben auf das Corona-Virus getestet werden. Neue Geräte für das Infektionsmarker-Screening und für die molekulare Analytik der Bestätigungs- und Patientendiagnostik laufen vollautomatisch.
Einfluss der Corona-Pandemie auf die Finanzen; und Software-Upgrade
Im letzten Jahr erhielt die Blutdatenbank «eProgesa» ein umfassendes Software-Upgrade. Die Umsatzeinbussen während der ersten Pandemie-Welle im Frühling 2020 konnten im Sommer und Herbst wieder wettgemacht werden.