Bericht der Geschäftsführerin

Ein intensives Jahr mit viel Solidarität und Kreativität

An erster Stelle möchte ich die Spendenden nennen. Sie sind jedes Jahr für uns da, liebe Spendende, aber ganz besonders dieses Jahr haben Sie uns die Treue gehalten – obwohl nicht immer am gewohnten Ort gespendet werden konnte, die Organisation nicht wie gewohnt ablief und neue, strengere Vorschriften eingehalten werden mussten. Ein grosses Dankeschön an Sie alle für Ihr Engagement!

Ausserdem möchte ich die Solidarität der Medien erwähnen, die uns unterstützt haben, indem sie unsere Informationen weitergegeben haben. Es ist für uns sehr wichtig, der Bevölkerung mitzuteilen, dass wir auch während einer aussergewöhnlichen Lage und während eines Lockdowns auf unsere Spendenden angewiesen sind und die Spitäler weiterhin versorgen müssen. Ich danke den Medien herzlich für diese unabdingbare Unterstützung.

Wir konnten zudem auf die Solidarität von mehreren weiteren Organisationen zählen. Zahlreiche Blutspendeaktionen mussten abgesagt werden, aber dank der Unterstützung dieser Organisationen und dem kreativen Geist unserer Mitarbeitenden konnten wir uns trotzdem behelfen. Vom CHUV wurde uns eines der Restaurants zur Verfügung gestellt. Dies hat uns erlaubt, unser Blutspendezentrum in Epalinges zu vergrössern. Wir konnten eine Blutspende im geschichtsträchtigen Nachtclub MAD in Lausanne durchführen. In Walliser Schulen durften wir Mehrzwecksäle nutzen. Dank des Engagements des Fussballclubs BSC Young Boys und des Eishockeyclubs SC Bern konnten Sportfans im Stade de Suisse und in der PostFinance-Arena Blut spenden und bei dieser Gelegenheit ihre Idole treffen.
Unverzichtbar war für uns auch die Hilfsbereitschaft von Freiwilligen: Samariter, Studierende und Personen aus anderen Organisationen standen uns bei der Organisation und Durchführung unserer mobilen Blutspendeaktionen zur Seite. Sie alle trugen wesentlich dazu bei, dass die Blutspenden gut über die Bühne gingen.

Wir konnten zudem auf die wichtige Unterstützung durch das Schweizerische Rote Kreuz zählen, das uns Schutzmasken zur Verfügung stellte und ein Projekt finanzierte, bei dem verschiedene Corona-Schnelltests evaluiert wurden. Zudem erhielten wir finanzielle Unterstützung zugunsten von Patienten, die Plasma von Spendern erhalten, die von Corona genesen sind. Weiterführende Informationen zu den oben erwähnten Punkten finden Sie in unserem Geschäftsbericht.
In diesem sehr aussergewöhnlichen Jahr erhielten wir die Gelegenheit, unsere Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Kreativität zu testen. Unsere Konzepte für den Umgang mit einer Pandemie waren natürlich ausformuliert – und in den hintersten Schubladen abgelegt. Wir können nun eine neue Version schreiben und uns dabei auf unsere in diesem Jahr gemachten Erfahrungen stützen.

Plexiglas, Schutzmasken, Handdesinfektionsmittel, Anpassung der Infrastrukturen und unserer Organisation: Dies alles fand rasch Eingang in unseren Alltag. Überlegen, handeln, überdenken, anpassen … und unseren Versorgungsauftrag trotz der widrigen Umstände wahrnehmen: Bei der Blutspende gibt es immer viel zu tun, trotzdem mussten wir unsere Mitarbeitenden im Verlauf des Jahres 2020 noch stärker fordern als gewohnt, und ich möchte ihnen an dieser Stelle ganz besonders danken. Während der ersten Pandemiewelle stellten wir zwar fest, dass die Nachfrage nach labilen Blutprodukten zurückging, die Patientinnen und Patienten mussten aber in den folgenden Monaten behandelt werden, und über das ganze Jahr hinweg gesehen konnten wir letztlich keinen merklichen Rückgang der Nachfrage feststellen.
Mehrere Projekte wurden angesichts der Situation angepasst. Wir hatten bereits 2019 ein Online-Terminierungssystem für unsere Blutspende eingeführt. Dieses System wurde weiterentwickelt, damit jeder Spendende vorzugsweise zu einem vorher vereinbarten Zeitpunkt zur Spende erscheint, selbst bei den mobilen Equipen.

Indem wir unsere Infrastrukturen nutzten, konnten wir sehr schnell PCR-COVID-19-Tests anbieten und auswerten. Wir haben uns zudem an Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Zusammenhang mit dem Coronavirus beteiligt. Weiterführende Informationen zu diesen Projekten finden Sie in unserem Geschäftsbericht.

Parallel dazu haben wir bereits geplante Projekte trotzdem weiterverfolgt, wenn auch manchmal mit etwas Verzögerung. Wir konnten erfolgreich eine neue Version unseres Informationssystems, mit dem unsere Transfusionsaktivitäten verwaltet werden, einführen, zusammen mit einem Partner ein Verwaltungs- und Planungssystem für Blutentnahmen entwickeln und ein neues Geschenksystem für unsere Spendenden auf die Beine stellen. In unseren Labors wurden zudem verschiedene Automaten ausgetauscht.
2019 haben wir im Rahmen unserer Strategie 2020–2024 unsere Werte definiert:

Vertrauen – Respekt – Eigenverantwortung – Verbindlichkeit.

Damals haben wir nicht gedacht, dass wir sie bereits 2020 derart intensiv leben würden. Wir konnten unsere Werte in die Tat umsetzen und beweisen, dass wir in der Lage sind, die Herausforderungen zu meistern, indem wir uns umfassend engagieren und unsere Verantwortung mit Respekt und Vertrauen wahrnehmen.

Joëlle Vuignier, Geschäftsführerin

IN KÜRZE

10’471 Neuspender

67’200 Labor- Untersuchungsaufträge

91’665 Vollblutspenden